Allgemein:
Im Pazifik-Krieg 1941 bis 1945, wie auch auf allen anderen maritimen Kriegsschauplätzen, übernahmen neben den bekannten „Dickschiffen“ unzählige größere und kleinere Schiffe wichtige Aufgaben zur Versorgung und Unterstützung von Marine-Basen, Großkampfschifffen und/oder amphibischen Operationen. Solche „Underdogs“ wollte ich gerne mal mit einem Diorama zeigen und würdigen.
Wie schon in meinem Diorama der deutschen Kriegsmarine (s. letztjährige Virtuelle Ausstellung der MBF Siegen) sah ich das am besten in einem fiktiven Zusammentreffen der verschiedenen Schiffstypen des gesamten Kriegszeitraums in einem ebensolchen fiktiven Atoll/Marinestützpunkt realisiert.
Das Diorama:
Nachdem alle Schiffe, die ich im Diorama präsentieren wollte, fertig gebaut waren, entwarf ich zunächst auf einer 90 x 90 cm großen Pressspanplatte die Positionen der Schiffe, die Kainalagen, Strand mit Feldflugplatz und eine vorgelagerte Insel. Ich modellierte mit Pappmachée, Holzleisten, Pappstreifen und Gips das Atoll, die Hafenanlagen und den Feldflugplatz. Gebäude, Tower, Flakstellungen und Kräne wurden teils komplett selbst gebaut, teils aus der Restekiste zusammengestellt. Bewuchs wurde aus dem Modelleisenbahnzubehör genommen und aufgeklebt.
Dann erfolgte der Meeresanstrich mit seinen unterschiedlichen Färbungen, anschließend die Bug- und Heckseen der fahrenden Schiffe, die mit Pappmachée modelliert wurden. Angestrichen wurden Landschaft, Flugfeld und Meer mit Wasser- und Plakafarbe, Gebäude und Installationen mit Revell-Emailfarben. Nachdem alles gut durchgetrocknet war, wurde die Meeresoberfläche mit drei Schichten Klarlack gestrichen, die jeweils vor dem Trocken mit einem harten Pinsel „gestippelt“ wurden, um eine leichte Kräuselung zu erreichen. Danach habe ich dann die Modelle platziert und festgeklebt.
Die Modelle: diverse Hersteller, 1/700
Die Modelle sind von Tamiya, Aoshima, Hasegawa und einem japanischen Kleinserien-hersteller. Gebaut wurden sie direkt aus dem Kasten, zum Teil mit ein paar Zurüstteilen aus der Restekiste und von Pit-Road verfeinert und alle mit gezogenem Gußast getakelt.
Die detaillierten Lebensläufe der einzelnen Schiffe könnt ihr, wie immer, auf Wikipedia oder auf der sehr informativen Seite über die japanische Marine des Zweiten Weltkrieges „Nihon Kaigun“ nachlesen.
Trotz der Winzigkeit der Modelle, ist das Diorama eine Wucht. Was bei 1:700 möglich ist, habe ich in einem Youtube Video über den Bau der USS Johnston DD 557 Fletcher Class Destroyer von Scale-a-ton im Maßstab 1:700 gesehen. Mir sind dabei die Augen aus dem Kopf gefallen. Und ich quäl mit mit der Fletcher in 1:350 mit mikroskopischen Ätzteilkrümeln ( 20mm Oerlikon MGs)
Was ich mich freuen würde, wenn ich das Diorama mal im Original sehen könnte. Schaunmermal, was die Politgötter noch so alles im Petto haben. Meine Hoffnung stirbt zuletzt.
Hallo Matthias, freut mich, dass dir mein Dio so gefällt. Mit dem im Original sehen ist natürlich so eine Sache, wissen wir doch alle nicht, wann Ausstellungen wieder möglich sein werden. Ansonsten gäb‘s noch die Möglichkeit es in Velbert, wo ich wohne, anzuschauen – ich habe einen kleinen „Showroom“ in dem alle meine Dios untergebracht sind … Schönen Gruß, Thomas
Danke Dir. Leider ist Velbert nicht grad um die Ecke bei mir (mal eben 230 km) Ich habe ja Hoffnung, wenn diese unsägliche Plandemie endlich beendet wird und sich in Siegen wieder die Türen für Modellbauer öffnen.
Wahnsinn, echt beeindruckend!
Grüße
Andreas
… schön, danke für das Kompliment … … !
Sehr beeindruckend, sieht echt Klasse aus
Hallo Thomas, mich hat ja schon Dein Modell mit den Schiffen der DKM letztes Jahr fasziniert.
Und in diesem Jahr das Diorama steht dem in nichts nach. Toll was Du in diesem kleinen Maßstab hinzauberst. Hoffentlich können wir das Original auf der nächsten „analogen“ Ausstellung in Siegen bewundern.
Bin schon auf Dein nächstes Projekt gespannt.
Viele Grüße, Nils